Herbert Zimmermann
* 29.11.1917 - †
16.12.1966 |
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Porträt Herbert
Zimmermann Der 12. Mann von
Bern
Der Sieg der deutschen
Nationalmannschaft im WM-Endspiel von Bern 1954 wurde auch durch
Herbert Zimmermann zum Mythos. Die leidenschaftliche Schilderung des
Hörfunk-Reporters machte aus dem WM-Sieg ein nationales Wunder.
Seine Reportage hat viele Deutsche so bewegt, dass sie sich - mit
den Spielern - als Weltmeister fühlten.
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Herbert Zimmermann im Stadion |
"Halten
Sie mich für
verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch
Fußball-Laien sollten ein Herz haben, sollten sich an der
Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung
mitfreuen ..." Es ist der NDR-Reporter Herbert Zimmermann, der
fünf Minuten vor Schluss für Verständnis seiner emotionalen
Reportage wirbt. 3:2 führt die deutsche Mannschaft gegen Ungarn.
Eine Sensation. An den Radiogeräten in Deutschland sitzen 50
Millionen Hörer und fiebern mit. An diesem Tag verfolgen nicht nur
Fußballbegeisterte das Finale von Bern. Weit über alle Schichten
hinweg gibt es nur ein Thema, eine Frage: Werden wir Weltmeister?
Auslöser der Emotionen sind die "Helden von Bern" um
Mannschaftskapitän Fritz Walter, Toni Turek und Helmut Rahn. Aber
auch der Reporter Herbert Zimmermann erobert mit seiner
leidenschaftlichen Schilderung des Geschehens auf dem Rasen im
Berner Wankdorfstadion die Herzen von Millionen Menschen. Er ist für
sie der "zwölfte Mann" und wird zum ersten Star der
Hörfunkreportage.
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Herbert Zimmermann mit WM-Spielern |
Ein Soldat wird
Reporter Wer war dieser Herbert
Zimmermann? Wie wurde er Sportreporter? Zimmermann beschreibt in
einem Artikel für die Programmzeitschrift "Hören und Sehen" 1961,
wie seine Rundfunkkarriere begann.
"Das war im Herbst 1942,
als ich vom Lazarett aus den Sportchef des Deutschlandsenders Rolf
Wernicke aufsuchte und zu meiner riesengroßen Überraschung sofort
ein offenes Ohr für meine Wünsche fand. Man machte mit mir ein
halbes Dutzend Probereportagen und liess mich am 28. November, dem Vorabend
meines Geburtstages, auf die Menschheit los. Es war ein
Fußball- Städtespiel zwischen Berlin und München im Olympia-
Stadion, bei dem ich damals zehn Minuten übertrug, die mir länger
vorkamen als heute eine anstrengende Originalübertragung von 100
Minuten. Den Grund für diesen freundlichen Start beim Rundfunk
erfuhr ich erst Jahre später: Am Tage meiner Vorstellung war nämlich
"von oben" eine Anweisung gekommen, mehr verwundete Frontsoldaten
beim Rundfunk einzusetzen. Der erste Kandidat mit dem Silbernen Verwundeten-Abzeichen und einigen anderen Dekorationen, der danach
humpelnd bei Wernicke erschien, war ausgerechnet ich. Scherzhaft
meinte "Bob" Wernicke bei unseren ersten gemeinsamen Olympischen
Spielen 1948 in St. Moritz: `Auch wenn Sie taubstumm gewesen wären,
hätte ich mich an jenem Tag für Sie interessiert'".
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Karriere-Start mit
Wasserstandsmeldungen Herbert
Zimmermann wird am 29.11.1917 in Alsdorf bei Aachen geboren. Er
stammt aus einem streng katholischen Elternhaus. Nach dem Abitur
1937 macht er mehrere kurze Praktika bei Zeitungen, wird
Wehrmachtsoffizier und dient bis zum Ende des 2.
Weltkrieges.
Nach dem Krieg beginnt Zimmermann seine Laufbahn
beim NWDR(später NDR) mit der Durchsage von
Wasserstandsmeldungen.
Bereits 1948 berichtet Zimmermann als Sportreporter von den
Olympischen Spielen in St. Moritz und London. Mehr als 100
Auslandsreisen als Sportchef des NDR führen ihn in viele Länder. Er
berichtet vom Fußball, Handball, von der Leichtathletik, vom
Wintersport und Tennis.
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Sepp Herberger (li.) und
Herbert
Zimmermann |
Feuriger Reporter
mit bildreicher
Sprache Herbert
Zimmermann versteht es auch, sein Leben mit einem Hauch von Glamour
zu umgeben. Er zählt zur Hamburger Prominenz, ist befreundet mit
Sportlern wie Max Schmeling und Schauspielern wie Hans Albers. Zudem
gilt Zimmermann als ein Liebling der Frauen.
Als die
Bundesrepublik Deutschland 1966 zum zweiten Male das Finale bei
einer Fußballweltmeisterschaft erreicht, sitzt Herbert Zimmermann
wieder am Mikrofon – nun in Konkurrenz zur Fernsehübertragung. Noch
einmal hört man ihn in seinem Element, als engagierten Reporter mit
einer unverwechselbar
lebendigen und bildreichen Sprache. Es ist
Zimmermanns letzte große Reportage.
Noch im selben Jahr,
kurz nach seinem 49-jährigen Geburtstag, stirbt Herbert Zimmermann
an den Folgen eines schweren Autounfalls. Die Ursache des Unfalls
ist bis heute nicht geklärt.
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Daniel Linke |