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 Ein Tag in Kopenhagen

- auf Schweizer Spuren

Handreichung für den Deutschlehrer

Vormittag NachmittagAufgaben

     
    Wenn eine Erkundung der eidgenössischen Geschichte Kopenhagens nicht Teil eines längeren Projekts mit Gruppenaufgaben und Vorbereitung im Klassenraum sein kann, sondern ein Exkursionstag im traditionellen Sinne, wird hier ein Tagesprogramm vorgeschlagen.

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    Vormittag
    Besuch der Reformierten Kirche. Telefonische Vereinbarung (Telefon 33 13 87 53) nicht zu kurzfristig. Sowohl Kirche als Friedhof lohnen eine Besichtigung. Evtl. Vorbereitung mit Hilfe dieser Homepage und des einschlägigen dänischen Führers "Schweiziske spor i København". Anschließend die Adressen Gothersgade 109, Åbenrå 31, 29 und 34, d.h. das deutsch-reform. Gemeindehaus, die ehemalige deutsche Pfarrei, die Erziehungsanstalt bzw. Schule und der französische Doppelpfarrhof.
    Danach würde es sich empfehlen, die Wohnhaus Conrad Hausers am Hauser Plads zu suchen und weiter zu wandern am Rundetårn vorbei zur Niels Hemmingsensgade 32, der ehemaligen Schokoladenfabrik. Hiernach Richtung Købmagergade zur Kronprinsens Gade 4 und 9. Dann durch die Pilestræde in die Silkegade 8 (abgerissen) und zurück zur Købmagergade, nämlich der verschwundenen Konditorei in Nr. 18 (Ecke des Kaufhauses Illum). Ein Schülerkurzvortrag zur Geschichte der Schweizer Konditoren wäre passend zu halten vor Kronprinsensgade 4 oder Købmagergade 18.
    Anschließend sollte man vielleicht an Amagertorv 4 und 11 vorbei zum Tuteins Gård Nr. 47 gehen, alle drei ehemalige Konditoreien und Cafés. Nr. 45 war einst das Delikatessengeschäft von Valentin Battaglia, auch ein Bündner, aber ausnahmsweise kein Konditor. Es geht dann weiter zur Konditoreiecke Nygade - Nytorv/Gammel Torv und von da zum Rathausplatz, wo Zurich im Hause 75 residiert. Unterwegs wird man links ein Geschäft mit Schweizer Armeemessern finden. Lunch in der Frederiksberggade oder am Rathausplatz mit mehreren Burgerbars.

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    Nachmittag
    Nächster Halt ist Vartov und dann die Ny Vestergade 7. Schräg gegenüber sieht man am Prinsens Palæ (heute Nationalmuseum) eine Tafel zur Geschichte des reformierten Glaubens in Dänemark.
    Über die Marmorbrücke geht es zum Garten der Kgl. Bibliothek, wo man im ersten Stock des Reichsarchivs die ehemalige Kunstkammer sehen kann, die von Spengler und Sohn verwaltet wurde. Man steht buchstäblich auf dem ehemaligen Kriegsmarinehafen, in dem der frühere Page der Königin Charlotte Amalie und nun 14-jährige Kadett Johann Ludwig von Erlach Riggisberg 1675 zum ersten Mal in See stach. Im Schloss Christiansborg hatte Elie-Salomon Reverdil zwei Generationen später seine Dienstwohnung als Erzieher des Kronprinzen Christian (VII.).
    Die Fußwanderung geht weiter durch den Holmens Kanal am Peschiers Gård (Nr. 12) vorbei zum Kongens Nytorv mit Charlottenborg und Café Stephan À Porta und Kgs. Nytorv 23. Von dort geht man durch die Store Strandstræde an Ll. Strandstræde 20 vorbei zum Sankt Annæ Plads 13, weiter zu Handværkerforeningen und Hotel Phønix am Eingang der Dronningens Tværgade. In dieser Straße lagen auch Wohnung und Atelier von Bertha Wegmann (6) und daneben die Weinhandlung von Mini & Söhne (8).
    Als nächster Halt wäre das Stadtpalais der Bernstorffs wichtig, wo die Diplomaten André Roger und Armand-François-Louis de Saint-Saphorin (1738-1805) aus- und eingingen. Von dort geht es zum Brockdorffs Palæ, einem der vier Amalienborg-Palais (von den Kolonnaden aus gesehen rechts vom nördlichen Ausgang zur Amaliegade), wo zwei Lehrer aus Lausanne die hessischen Prinzen Wilhelm und Carl erzogen (1760-1764). Die Tagestour findet ihren Abschluss vor der Schweizer Botschaft auf der linken Seite der Amaliegade (Nr. 14) südlich der Kolonnaden.
    (weitere Literatur: Finn Friis: Les Suisses au Danemark à travers les âges. 56 sider Lausanne 1975)

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    Aufgaben
    Es empfiehlt sich eine eventuelle Zusammenarbeit mit dem Fach Französisch, da die Einwanderung aus Genf und Lausanne eine nicht geringe Rolle gespielt hat.
     
    1. In Verbindung mit einer Exkursion nach Lyngby mit der Erkundung deutscher Spuren lassen sich ohne weiteres auch die Schweizer Spuren dort aufsuchen. Siehe Homepage.
    2. Ein Betriebsbesuch bei einer der großen Schweizer Firmen. Es handelt sich um Zurich, Winterthur, Novartis, Roche und Nestlé. Alle haben ihre eigene Homepage.
    3. Die Einladung eines Referenten, der sich in der neueren Geschichte der Schweizer in Kopenhagen auskennt. Sehr zu empfehlen sind:
      • Kaj Christensen, Anemonevej 4, 4340 Tølløse (die Bündner Konditoren)
      • Leo Elsener, Strandvejen 443, 2930 Klampenborg (u.a. Kulinarisches)
      • Arne Hamburger, Skottegården 31, st.t.v., 2770 Kastrup
      • Walter Fuhrimann, Malmmosevej 135A, 2830 Virum (Wirtschaft und Gewerbe)
    4. Für eine Schulklasse: Nehmt einen Stadtplan von Kopenhagen und tragt die Stationen eurer Stadtwanderung darauf ein. Unten auf dem Plan gebt dann eure nummerierte Liste mit den Adressen an.
    5. Die Schweizer Botschaft ist Lehrern behilflich bei der Beschaffung von Materialien über die Schweiz, wenn dieses Thema als Unterrichtsgegenstand geplant ist. Sie hilft auch mit Informationen bei der Suche nach bestimmten Kontakten in der Schweiz. Telefon 33 14 17 96 und e-mail Vertretung@cop.rep.admin.ch. Der Kontakt zum über 100-jährigen Schweizer Verein in Dänemark, ein privater Verein, der hier wohnende Schweizer und deren Familien umfasst, ist die Vorsitzende Doris Berger, Telefon 45 76 06 75 oder die Botschaft.
     
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